Mechatroniker Abschlussprüfung: Inhalte, Prüfungsaufbau und Tipps zur Vorbereitung

Du stehst kurz vor dem Abschluss Deiner Ausbildung oder bereitest Dich auf die Prüfung zum Mechatroniker vor? Dann ist die Abschlussprüfung der entscheidende Schritt auf Deinem Weg in ein spannendes Berufsleben. In diesem Beitrag erfährst Du alles Wichtige über den Ablauf, die Inhalte und Anforderungen der Mechatroniker-Abschlussprüfung.

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Mechatroniker Prüfung

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Mechatroniker Abschlussprüfung Kurztest

Testumfang: 10 Fragen
Zeitlimit: 5 Minuten

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1 / 10

Worauf bezieht sich Hydraulik?

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In welcher Einheit wird der elektrische Widerstand gemessen?

3 / 10

Was sollte man beim Arbeiten an elektrischen Anlagen immer tun?

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Welche Software wird häufig für die Programmierung von SPS-Systemen genutzt?

5 / 10

Welches Material hat die beste elektrische Leitfähigkeit unter den genannten Materialien?

6 / 10

Was erhöht die Lebensdauer von Lagern?

7 / 10

Was misst ein Multimeter nicht?

8 / 10

Was sind die Aufgaben eines Mechatronikers?

9 / 10

Was besagt das Ohmsche Gesetz?

10 / 10

Was wandelt ein Elektromotor um?

Die Auswertung deines Testergebnisses läuft.

Komplettpaket

Bald ist es soweit – Deine Abschlussprüfung als Mechatroniker steht vor der Tür. Diese Prüfung markiert den Höhepunkt Deiner Ausbildung und einen entscheidenden Meilenstein auf dem Weg in Dein Berufsleben.

Verständlicherweise bist Du vielleicht aufgeregt oder hast viele Fragen: Was genau erwartet Dich in der Prüfung? Wie ist der Ablauf, welche Inhalte sind wichtig, und wie kannst Du Dich optimal vorbereiten?

Wenn Du stattdessen die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker machst, findest Du hier alle wichtigen Infos zur Abschlussprüfung Kfz-Mechatroniker – inklusive Prüfungsaufbau und typischer Fragen.

Bedeutung der Prüfung als Mechatroniker

Die Abschlussprüfung ist weit mehr als nur ein letzter Test – sie ist der Nachweis Deiner beruflichen Handlungsfähigkeit. In der Prüfung stellst Du unter Beweis, dass Du die während der Ausbildung erlernten Kenntnisse und Fertigkeiten anwenden kannst. Es wird ermittelt, ob Du typische Problemstellungen im Arbeitsalltag eines Mechatronikers erkennen, beurteilen und eigenständig lösen kannst. Mit anderen Worten: Die Prüfung zeigt, dass Du Dich in den letzten Jahren vom Azubi zu einem vollwertigen Mechatroniker entwickelt hast, der verantwortungsvoll und selbstständig arbeiten kann.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die offizielle Anerkennung:

Nur mit bestandener Abschlussprüfung erhältst Du Deinen IHK-Abschluss – oftmals auch Facharbeiterbrief genannt – als Mechatroniker. Dieses Prüfungszeugnis ist Deine Eintrittskarte in die Berufswelt und ein in der Industrie hoch angesehenes Qualifikationspapier. Nach erfolgreichem Bestehen darfst Du Dich nicht nur „Facharbeiter Mechatronik“ nennen, sondern Du bist dank Deiner Ausbildung und Prüfung auch als Elektrofachkraft nach BGV A3 anerkannt. Das bedeutet, dass Du befähigt bist, selbstständig Arbeiten an elektrischen Anlagen durchzuführen – eine Qualifikation, die Dich für viele Arbeitgeber besonders wertvoll macht.

Aufbau der Mechatroniker-Abschlussprüfung

Bevor wir in die Inhalte gehen, lohnt sich ein Blick auf den Aufbau der Mechatroniker-Abschlussprüfung. Wie in vielen technischen Ausbildungsberufen wird sie als gestreckte Abschlussprüfung in zwei Teilen durchgeführt. Das heißt, Teil 1 Deiner Prüfung fand bereits gegen Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt (und hat die alte Zwischenprüfung ersetzt) – und Teil 2 folgt am Ende Deiner Ausbildung.

Zeitmanagement

Teil 2 der Mechatroniker Prüfung

Schauen wir nun speziell auf den großen zweiten Prüfungsteil, den Du bald vor Dir hast. Dieser Teil gliedert sich wiederum in praktische und schriftliche Prüfungsabschnitte.

Teil A: Die praktische Prüfung

Im praktischen Teil (oft als Teil A bezeichnet) bearbeitest Du einen umfangreichen betrieblichen Auftrag. Das bedeutet, Du bekommst eine praktische Aufgabe, die sehr nahe an echten Arbeitsaufträgen aus Deinem Berufsalltag liegt.

Zum Beispiel kann gefordert sein, ein mechatronisches System aufzubauen oder umzubauen, eine Anlage in Stand zu setzen oder eine komplexe Baugruppe zu montieren und in Betrieb zu nehmen. Dabei musst Du sämtliche Arbeitsschritte planen, fachgerecht durchführen und die Ergebnisse dokumentieren.

Nachdem Du diese praktische Aufgabe gelöst hast, präsentierst Du Deine Lösung dem Prüfungsausschuss in einer kurzen Präsentation. Direkt im Anschluss folgt dann ein ca. 30-minütiges Fachgespräch mit den Prüfern, in dem Du Fragen zu Deinem Projekt und ggf. zu angrenzenden Themenbereichen beantwortest.

Teil B: Die schriftliche Prüfung

Der schriftliche Teil der Abschlussprüfung (auch Teil B genannt) besteht aus mehreren Klausuren bzw. Aufgabensätzen. Hier warten Aufgaben aus verschiedenen Lernbereichen auf Dich: typischerweise die Bereiche Funktionsanalyse, Arbeitsplanung sowie Wirtschafts- und Sozialkunde (WiSo). In der Funktionsanalyse geht es um das Verstehen und Beurteilen technischer Systeme und Schaltkreise, in der Arbeitsplanung um die Planung von Arbeitsabläufen und technischen Umsetzungen.

Und das Fach WiSo prüft Dein Grundwissen über wirtschaftliche Zusammenhänge, Recht und Soziales – ein Bestandteil, der in jeder IHK-Abschlussprüfung vorkommt. Die schriftlichen Prüfungen sind überwiegend als Multiple-Choice-Fragen aufgebaut, es gibt aber auch offene Aufgaben, bei denen Du eigene Antworten formulieren musst.

Bei den MC-Fragen ist oft eine Formulierung entscheidend. Und wenn Du offene Fragen beantwortest, achte darauf, die richtigen Fachbegriffe zu verwenden und präzise zu formulieren – das zeigt den Prüfern, dass Du dich fachlich sicher ausdrücken kannst. Insgesamt prüft der schriftliche Teil im Grunde das theoretische Wissen, das Dir in der Berufsschule vermittelt wurde, allerdings meist in praxisnahen Szenarien.

Prüfungsinhalte in der Mechatroniker Prüfung

Inhaltlich deckt die Mechatroniker-Abschlussprüfung alle wichtigen Fachgebiete ab, die Du in deiner Ausbildungszeit kennengelernt hast. Die Prüfungsinhalte entsprechen den Vorgaben der Ausbildungsordnung und dem Rahmenlehrplan der Berufsschule. Somit wird sichergestellt, dass sowohl praxisorientierte Kenntnisse als auch theoretisches Hintergrundwissen geprüft werden.

Im Folgenden ein Überblick der zentralen Wissensgebiete, auf die Du Dich einstellen solltest:

Mechanische Grundlagen und Fertigungstechnik

Dazu zählen z.B. das Bearbeiten von Werkstoffen (Bohren, Drehen, Fräsen, Feilen), das Montieren und Demontieren von Baugruppen sowie das Verständnis technischer Zeichnungen und Toleranzen.

Elektrotechnik und Elektronik

Hierunter fallen das Lesen von Schaltplänen, der Aufbau elektrischer Schaltungen, Kenntnisse über Bauteile (Widerstände, Kondensatoren, Sensoren, Aktoren), das Messen von elektrischen Größen (Spannung, Strom, Widerstand) und die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften nach VDE.

Steuerungs- und Automatisierungstechnik

Dazu gehört vor allem die speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) und die Digitaltechnik. Du solltest verstehen, wie Steuerungen mit Mikrocontrollern oder SPS arbeiten, einfache Programme lesen oder erstellen können und wissen, wie Sensoren und Aktoren in ein Steuersystem eingebunden werden.

Pneumatik und Hydraulik

Die Prüfung kann Fragen zu pneumatischen und hydraulischen Systemen stellen. Wichtig sind Grundlagen über Druck, Durchfluss, Zylinder und Ventile, sowie das Lesen einfacher Pneumatik-/Hydraulikpläne. Beispiel: Wie funktioniert ein einfaches hydraulisches Hebesystem, oder welche Vor- und Nachteile haben Pneumatik gegenüber Hydraulik.

Instandhaltung und Sicherheit

Ein Mechatroniker muss Anlagen warten und Fehler finden können. Erwartet werden Kenntnisse der Instandhaltungsstrategien (z.B. vorbeugende Wartung vs. reparierende Instandsetzung) und systematisches Vorgehen bei der Fehlersuche. Auch die Arbeitssicherheit spielt hier hinein: Kennst Du die fünf Sicherheitsregeln der Elektrotechnik? Weißt Du, welche Schutzmaßnahmen beim Arbeiten an Maschinen und elektrischen Anlagen einzuhalten sind?

Wirtschafts- und Sozialkunde (WiSo)

Dieser Teil prüft Dein Grundwissen über die Arbeitswelt. Typische Inhalte sind Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag (z.B. Arbeitszeitregelungen, Urlaubsanspruch, Kündigungsfristen), grundlegende Arbeitsgesetze, Aufbau und Aufgaben von Interessenvertretungen (Betriebsrat, Jugend- und Auszubildendenvertretung), sowie wirtschaftliche Basics wie z.B. einfache Fragen zur Lohnabrechnung, Sozialversicherung oder zum Umweltschutz im Betrieb.

Beispiel-Prüfungsfragen mit Lösungen

Nichts veranschaulicht Prüfungsinhalte besser als konkrete Beispiele. Im Folgenden findest Du fünf realistische Prüfungsfragen aus verschiedenen Bereichen der Mechatronik – genau so oder ähnlich könnten sie in der schriftlichen Abschlussprüfung vorkommen. Überlege Dir zunächst selbst die Antworten, und vergleiche dann mit den Lösungen, die wir jeweils angegeben haben. Die Lösungen enthalten kurze Erklärungen, damit Du den fachlichen Hintergrund verstehst.

Frage 1: Welche Aussage zur Instandhaltung ist falsch?

a) Instandhaltung kann Ausfällen vorbeugen.
b) Ein Ziel der Instandhaltung ist die Erhöhung der Betriebssicherheit.
c) Instandhaltung verursacht nur Kosten und verringert die Verfügbarkeit der Anlagen.
d) Durch Instandhaltungsmaßnahmen werden Abläufe optimiert und Störungen reduziert.

Lösung: c) Die Aussage, dass Instandhaltung nur Kosten verursacht und die Anlagenverfügbarkeit verringert, ist falsch. Zwar kostet Instandhaltung Zeit und Geld, aber ihr Zweck ist gerade, die Betriebssicherheit und Verfügbarkeit zu erhöhen, indem Ausfälle verhindert werden. Die anderen Aussagen (a, b, d) beschreiben korrekte Ziele der Instandhaltung.

Frage 2: Welches der folgenden Verfahren ist kein spanloses Verfahren der Metallbearbeitung?

a) Biegen
b) Bohren
c) Prägen
d) Treiben

Lösung: b) Bohren. Bohren ist ein spanabhebendes Verfahren, da dabei Material in Form von Spänen abgetragen wird. Die anderen genannten Verfahren (Biegen, Prägen, Treiben) zählen zu den spanlosen Bearbeitungsmethoden, bei denen der Werkstoff durch Verformen bearbeitet wird, ohne dass Material in Form von Spänen entfernt wird.

Frage 3: Welcher Steuerungstyp wird typischerweise bei Mikrocontrollern verwendet?

a) verbindungsprogrammierte (fest verdrahtete) Steuerung
b) pneumatische Steuerung
c) speicherprogrammierte Steuerung (SPS)
d) hydraulische Steuerung

Lösung: c) Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS). Ein Mikrocontroller ist eine programmierbare digitale Elektronik – im Prinzip eine kleine SPS. Er arbeitet softwaregesteuert und gehört damit zu den speicherprogrammierten Steuerungen. Verbindungsprogrammierte Steuerungen (a) sind fest verdrahtete Logiken, und pneumatische (b) bzw. hydraulische (d) Steuerungen nutzen Druckluft bzw. Flüssigkeit – diese kommen hier nicht zum Einsatz.

Frage 4: Welcher der folgenden Punkte ist kein Vorteil eines Feldbussystems gegenüber klassischer paralleler Verdrahtung?

a) Reduzierter Kabelaufwand und kleinerer Schaltschrank durch weniger Leitungen.
b) Höhere Zuverlässigkeit durch kürzere Signalwege und weniger Störanfälligkeit.
c) Günstigere Feldbus-Komponenten im Vergleich zu Standard-Komponenten.
d) Schnellere Fehlerdiagnose durch eingebaute Diagnosefunktionen im System.

Lösung: c) Günstigere Feldbus-Komponenten. In der Realität sind feldbusfähige Geräte und Module meist teurer als konventionelle Komponenten. Kostenersparnis gehört also nicht zu den Vorteilen eines Feldbussystems – im Gegenteil, die Anschaffung ist eher eine Investition. Die anderen genannten Punkte (weniger Kabel, höhere Zuverlässigkeit, bessere Diagnosemöglichkeiten) sind tatsächlich Vorteile von Feldbus-Systemen gegenüber einer individuell verdrahteten Steuerung.

Diese Beispiele zeigen Dir, wie vielfältig die Fragen sein können – von technischen Fachthemen bis hin zu rechtlichen Grundlagen aus dem Berufsalltag.

Fazit

Die Abschlussprüfung für Mechatroniker mag anspruchsvoll sein, aber sie ist auch die letzte Hürde, die Dich vom Start in ein spannendes Berufsleben trennt. Mit einer sorgfältigen Vorbereitung, einem klaren Kopf und etwas Selbstvertrauen kannst Du diese Herausforderung meistern. Denke immer daran, wie weit Du schon gekommen bist: Du hast in deiner Ausbildung jede Menge gelernt und bewältigt – jetzt geht es darum, dieses Können zu zeigen. Lass Dich von Nervosität nicht unterkriegen, sondern sieh die Prüfung als Chance, zu glänzen.

Egal ob Theorie oder Praxis, ob Berechnungen oder Reparaturen – gehe die Aufgaben mit Ruhe und Systematik an. Und wenn mal etwas nicht perfekt läuft, bleib positiv und mache das Beste daraus. Am Ende wirst Du stolz Dein Prüfungszeugnis in den Händen halten und Dich Mechatroniker nennen dürfen.

Wir hoffen, dieser Überblick hat Dir geholfen und Dich motiviert. Du schaffst das! Für Deine Prüfungsvorbereitung und die Prüfung selbst wünschen wir Dir viel Erfolg. Auf dass Du bald als ausgebildeter Mechatroniker durchstarten kannst – die Zukunft gehört Dir!

 

Quellen:

  • Industrie- und Handelskammer (IHK): Prüfungsablauf Mechatroniker/-in (Stand: 2025)

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