Die digitale Vernetzung nimmt in Unternehmen seit Jahren rasant zu. Entsprechend steigt auch der Bedarf an Fachkräften, die komplexe IT-Systeme vernetzen und weiterentwickeln können. Genau hier kommt der Fachinformatiker für digitale Vernetzung ins Spiel. Wir zeigen dir, wie die Ausbildung abläuft, welche Voraussetzungen du mitbringen solltest und wie die Abschlussprüfung aufgebaut ist.
Aufgaben in der digitalen Vernetzung
In der heutigen Arbeitswelt ist es entscheidend, dass digitale Systeme reibungslos miteinander kommunizieren. Als Fachinformatiker für digitale Vernetzung sorgst du dafür, dass IT-Systeme, Maschinen und Anwendungen sinnvoll verbunden und überwacht werden. Du analysierst bestehende Strukturen, erkennst Schwachstellen und entwickelst technische Lösungen zur Verbesserung der Daten- und Prozesskommunikation.
Zu deinen Aufgaben gehören außerdem:
- Planung und Umsetzung von Netzwerkinfrastrukturen
- Installation und Konfiguration vernetzter Systeme
- Durchführung von Tests und Wartungsarbeiten
- Sicherstellung von Datenschutz und IT-Sicherheit
- Beratung und Schulung von Anwendern
Du arbeitest sowohl eigenständig als auch im Team – oft im direkten Kontakt mit Kunden oder internen Fachabteilungen.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Technisches Verständnis und Interesse an IT-Systemen bilden die Grundlage für diesen Beruf. Wichtig sind außerdem:
- Interesse an Software, Netzwerken und Automatisierung
- Spaß am logischen Denken und Problemlösen
- Sorgfalt, Zuverlässigkeit und Eigeninitiative
- Gute Englischkenntnisse (viele Fachtexte und Anleitungen sind auf Englisch)
Rechtlich ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. In der Praxis setzen viele Ausbildungsbetriebe mindestens einen Realschulabschluss voraus. Besonders auf die Noten in Mathematik, Informatik, Deutsch und Englisch wird geachtet.
Ablauf der Ausbildung
Die Ausbildung findet im dualen System statt. Das bedeutet: Du arbeitest in einem Ausbildungsbetrieb und besuchst parallel die Berufsschule. Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre. In der Berufsschule erwirbst du theoretisches Fachwissen zu IT-Systemen, Netzwerktechnik, Datenschutz, Projektmanagement und mehr. Im Betrieb setzt du dieses Wissen praktisch um – zum Beispiel beim Einrichten von Netzwerken, Programmieren von Schnittstellen oder in der Fehleranalyse.
Start der Ausbildung ist meist im Herbst. Die Bewerbungsphase beginnt oft schon im Frühjahr – manche Betriebe schreiben ihre Ausbildungsstellen sogar ein Jahr im Voraus aus.
Die Abschlussprüfung im Überblick
Am Ende deiner Ausbildung steht die gestreckte IHK-Abschlussprüfung, die aus zwei Teilen besteht. Sie bewertet sowohl dein theoretisches Wissen als auch deine praktischen Fertigkeiten.
Teil 1 der Prüfung findet etwa zur Mitte der Ausbildung statt. Du bearbeitest dabei praxisnahe Aufgaben zum Thema „Einrichten eines IT-gestützten Arbeitsplatzes“. Dieser Teil ist für alle Fachinformatiker-Fachrichtungen gleich und dauert 90 Minuten (schriftlich). Er fließt mit 20 Prozent in die Gesamtnote ein.
Teil 2 der Abschlussprüfung folgt am Ende der Ausbildung und ist speziell auf die Fachrichtung „Digitale Vernetzung“ zugeschnitten. Er gliedert sich in:
- Schriftliche Prüfungen:
- Analyse und Optimierung vernetzter Systeme (90 Minuten)
- Sicherheit und Datenschutz in vernetzten Umgebungen (90 Minuten)
- Wirtschafts- und Sozialkunde (60 Minuten)
- Betriebliche Projektarbeit (50 Prozent der Gesamtnote):
Du planst, dokumentierst und präsentierst ein Projekt, das du im Unternehmen eigenständig durchführst. Typische Aufgaben sind z. B. die Integration eines neuen Netzwerksegments oder die Automatisierung eines Datenprozesses.
Nach der Präsentation folgt ein Fachgespräch, in dem du deine Entscheidungen begründest und zeigst, dass du den Projektverlauf sowohl technisch als auch wirtschaftlich überblickst.
Die Projektdokumentation muss vorab bei der IHK eingereicht und freigegeben werden. Für die Durchführung des Projekts hast du maximal 40 Stunden Zeit.
Tipp: Nutze unseren digitalen Prüfungstrainer für Fachinformatiker, um dich optimal auf die Prüfung vorzubereiten.
Einstellungstest zur Ausbildung
Bevor du deine Ausbildung beginnen kannst, musst du häufig einen Einstellungstest bestehen. Viele Unternehmen nutzen diesen, um Bewerber im Vorfeld besser einschätzen zu können. Getestet werden oft:
- Mathematische und logische Fähigkeiten
- IT-Grundwissen
- Sprachverständnis (Deutsch und Englisch)
- Konzentration und Merkfähigkeit
Eine gute Vorbereitung ist entscheidend. Viele scheitern nicht an mangelndem Wissen, sondern an Zeitdruck und Unsicherheit. Unsere Online-Testtrainer helfen dir, typische Aufgaben zu üben, den Ablauf eines Einstellungstests kennenzulernen und selbstbewusster in das Auswahlverfahren zu gehen.
Fazit
Die Ausbildung zum Fachinformatiker für digitale Vernetzung eröffnet dir spannende Perspektiven in einem modernen und stark nachgefragten Berufsfeld. Du lernst, komplexe Systeme zu vernetzen, Datenflüsse zu analysieren und zukunftssichere IT-Lösungen zu entwickeln. Eine fundierte Ausbildung, praxisnahes Lernen im Betrieb und eine anspruchsvolle Abschlussprüfung bereiten dich optimal auf den Beruf vor.
Wenn du dich frühzeitig vorbereitest – sowohl auf die Bewerbung als auch auf den Einstellungstest – sicherst du dir beste Chancen auf einen Ausbildungsplatz in der IT-Branche.