Elektroniker für Geräte und Systeme Prüfung: Inhalte, Aufgaben und Beispiele

Du stehst kurz vor deiner Abschlussprüfung als Elektroniker für Geräte und Systeme und willst genau wissen, was auf dich zukommt? In diesem Beitrag erfährst du, wie die Prüfung aufgebaut ist, welche Inhalte in Teil 1 und Teil 2 abgefragt werden und welche Prüfungsfragen typisch sind.

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Elektroniker Geräte und Systeme Prüfung

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Elektroniker Geräte und Systeme Prüfungsfragen Kurztest

Testumfang: 15 Fragen
Testkategorien: Phasenverschiebung, Leistungsumsatz, Spannung, Widerstand
Zeitlimit: 12 Minuten

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Der Leistungsumsatz in einem ohmschen Widerstand beträgt bei einer Spannung von 30 V 200 mW. Die Spannung wird auf 36 V erhöht. Um wie viel Prozent verändert sich der Leistungsumsatz im Widerstand?

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Das Liniendiagramm zeigt die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom an. Für welche Art von Schaltung trifft dies zu?

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Ein Verbraucher hat einen Widerstand von 10 Ω und es liegt eine Spannung von 230 V an. Wie groß ist der Strom?

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Eine Spannungsquelle hat eine Leerlaufspannung von 30 V und einen Innenwiderstand von 0,8 Ω. Wie groß ist die Klemmenspannung, wenn ein Strom von 4 A fließt?

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Eine Gleichstromquelle liefert im Leerlauf eine Spannung von 28 V. Der Innenwiderstand der Quelle beträgt 0,8 Ω. Wie hoch ist die Spannung an den Klemmen der Quelle, wenn ein Verbraucher mit einem Strom von 4 A angeschlossen wird?

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Ein analoges Messgerät hat eine Genauigkeitsklasse von 2,0 %. Der Messbereichsendwert beträgt 200 V, und angezeigt werden 150 V. In welchem Bereich darf der tatsächliche Messwert liegen?

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Die Abbildung zeigt zwei Zeigerdiagramme für den allgemeinen Fall (f > fr) und den Resonanzfall (f = fr) eines Wechselstromkreises mit Kapazität (C) und Induktivität (L). Was passiert im Resonanzfall (f = fr)?

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Die Spannung an einem ohmischen Widerstand R = 390 Ω sinkt um 10 %. Wie beeinflusst das den Leistungsumsatz im Widerstand? 

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Ein Ventil M1 hat eine Leistung von 9,5 W. Wie groß ist die Stromaufnahme bei einer Spannung von U = 24 V DC?

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Eine LED hat technische Daten von 3 V und 20 mA. Welcher Vorwiderstand wird benötigt, wenn die LED an 27 V betrieben werden soll? LF1, ohmsches Gesetz

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Betrachte die dargestellte Sinusfunktion. Welche der folgenden Aussagen trifft zu?

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Ein Digitalmultimeter besitzt einen Messbereich von 600 V (maximale Anzeige: 599,9 V) und einen Anzeigeumfang von 9999 Digits (10.000 Messschritte von je 0,1 V). Der Fehler beträgt ± 1 % sowie ± 2 Digits. Bei einer Anzeige von 300 V wird gemessen. Wie groß sind der kleinstmögliche und größtmögliche Grenzwert?

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Ein Widerstand von 60 Ω ist an eine Spannung von 120 V angeschlossen. Wie viel Leistung wird im Widerstand umgesetzt?

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Ein Strom von 2 A fließt durch einen Widerstand von 5 Ω. Wie hoch ist die Spannung?

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In der abgebildeten Schaltung mit den Widerständen R1, R2 und Rv sowie den Spannungen U1 und U2 liegt eine Gesamtspannung U von 24 V an.Berechne die Spannungen U1 und U2, wenn R1 = 90 kΩ, R2 = 10 kΩ und Rv = 10 kΩ betragen.

Die Auswertung deines Testergebnisses läuft.

Komplettpaket

Die Abschlussprüfung für Elektronikerinnen und Elektroniker für Geräte und Systeme ist ein wichtiger Meilenstein zum Ende der Ausbildung. Sie besteht aus zwei Teilen und prüft sowohl theoretisches als auch praktisches Fachwissen.

In diesem Beitrag erfährst du, was genau in Teil 1 und Teil 2 der Prüfung auf dich zukommt, welche typischen Aufgabenstellungen vorkommen und bekommst am Ende drei Beispielaufgaben mit Lösungen.

Elektroniker für Systeme und Geräte

Aufbau der Abschlussprüfung

Die Elektroniker Prüfung ist gestreckt und unterteilt sich in Teil 1 und Teil 2.

Teil 1 findet in der Regel gegen Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt. Dabei handelt es sich um eine praktische Arbeitsaufgabe mit ergänzenden schriftlichen Fragen. Diese Zwischenprüfung zählt bereits anteilig zur Endnote. Der Schwerpunkt liegt auf grundlegenden beruflichen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die du in der ersten Ausbildungshälfte erlernt hast.

Teil 2 folgt am Ende der Ausbildung und umfasst einen deutlich umfangreicheren Prüfungsbereich. Er besteht aus einem praktischen Arbeitsauftrag mit anschließendem Fachgespräch sowie drei schriftlichen Prüfungsbereichen: Systementwurf, Funktions- und Systemanalyse und Wirtschafts- und Sozialkunde.

Teil 1 der Prüfung: Grundlagen anwenden

Im ersten Teil der Prüfung bearbeitest du eine typische Arbeitsaufgabe aus deinem Berufsfeld. Diese umfasst meist eine technische Baugruppe oder ein Gerät, das du nach Vorgabe zusammenbauen, in Betrieb nehmen und prüfen sollst. Dazu kommen kleinere Messaufgaben oder die Fehlersuche.

Die Aufgabe wird schriftlich ergänzt – zum Beispiel durch Fragen zur Funktionsweise einzelner Bauteile oder durch einfache Berechnungen. Der Schwierigkeitsgrad ist überschaubar, da hier vor allem geprüft wird, ob du die Grundlagen der Elektrotechnik und Gerätemontage verstanden hast.

 

Teil 2 der Prüfung: Fachliches Können unter Beweis stellen

Der zweite Prüfungsteil bildet den Abschluss deiner Ausbildung. Er hat mehr Gewicht bei der Gesamtnote und ist deutlich umfassender.

Ein zentraler Bestandteil ist der sogenannte Arbeitsauftrag. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das entweder aus deinem Ausbildungsbetrieb stammt (betriebliches Projekt) oder von der prüfenden Stelle vorgegeben wird. Die Aufgabe ist praxisnah und umfasst häufig das Planen, Aufbauen, Programmieren und Prüfen eines Gerätes oder Systems. Typisch sind auch Messungen, Funktionstests oder kleinere Reparaturen.

Nach Abschluss des Arbeitsauftrags präsentierst du dein Vorgehen in einem Fachgespräch vor der Prüfungskommission. Dabei erklärst du technische Hintergründe, Entscheidungen und gegebenenfalls auftretende Probleme.

Zusätzlich nimmst du an drei schriftlichen Prüfungen teil:

 

  • Systementwurf: Hier geht es um das Planen technischer Systeme, das Auswählen geeigneter Bauteile und das Verstehen von Schaltplänen. Häufig musst du selbst Schaltungen entwerfen oder technische Abläufe bewerten.
  • Funktions- und Systemanalyse: In diesem Prüfungsteil wird dein Verständnis für den Betrieb technischer Geräte geprüft. Dazu zählen beispielsweise Fehlersuche, Signalverarbeitung oder das Verhalten von Bauteilen in bestimmten Situationen.
  • Wirtschafts- und Sozialkunde (WiSo): In diesem Prüfungsteil geht es um Themen wie Rechte und Pflichten im Ausbildungsverhältnis, Arbeitsrecht, Umweltschutz und wirtschaftliche Zusammenhänge.

 

Typische Aufgabenstellungen

Die Prüfungsaufgaben orientieren sich stark an der betrieblichen Praxis. Typische Inhalte sind:

  • Lesen und Umsetzen von Schaltplänen
  • Aufbau und Verdrahtung elektronischer Baugruppen
  • Durchführung von Messungen (z. B. Spannungen, Ströme, Widerstände)
  • Programmierung oder Parametrierung von Mikrocontrollern
  • Fehlersuche und Reparatur an elektronischen Geräten
  • Dokumentation und Präsentation von Arbeitsabläufen
  • Beantwortung technischer Verständnisfragen in schriftlicher Form

Drei Beispielaufgaben mit Lösungen

Im Folgenden stellen wir dir drei verschiedenen Prüfungsfragen vor, wie sie in der Elektroniker für Geräte und Systeme Prüfung drankommen könnten.

Beispiel 1:

Eine LED mit einer Flussspannung von 2 Volt soll an einer 12-Volt-Spannungsquelle betrieben werden. Der Strom soll 10 Milliampere betragen. Welcher Vorwiderstand wird benötigt?

Lösung:
Spannungsabfall: 12 V – 2 V = 10 V
Strom: 0,01 A
R = U / I = 10 V / 0,01 A = 1000 Ohm

Beispiel 2:

Nenne jeweils ein aktives und ein passives elektronisches Bauelement und beschreibe den Unterschied.

Lösung:
Aktives Bauelement: Transistor (kann Signale verstärken)
Passives Bauelement: Widerstand (verbraucht Energie, ohne Verstärkung)
Unterschied: Aktive Bauelemente benötigen eine externe Energiequelle, um ihre Funktion zu erfüllen.

Beispiel 3:

Was bedeutet die Abkürzung ESD und warum ist sie im Umgang mit elektronischen Bauteilen relevant?

Lösung:
ESD steht für Electrostatic Discharge (elektrostatische Entladung).
Solche Entladungen können empfindliche Bauteile beschädigen. Deshalb müssen Elektroniker Maßnahmen wie ESD-Armbänder oder geerdete Arbeitsplätze einsetzen.

Fazit

Die Abschlussprüfung für Elektroniker für Geräte und Systeme erfordert technisches Verständnis, praktische Fertigkeiten und strukturiertes Arbeiten. Teil 1 prüft Grundlagen und handwerkliches Können, Teil 2 verlangt ein hohes Maß an Fachkompetenz, Eigenständigkeit und Planung. Wenn du dich gut mit den Inhalten deiner Ausbildung beschäftigst, praktische Aufgaben regelmäßig übst und die Prüfungssituation realistisch simulierst, bist du bestens vorbereitet. Die Prüfungsaufgaben sind anspruchsvoll, aber lösbar – mit der richtigen Vorbereitung steht deinem erfolgreichen Abschluss nichts im Weg.

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