„Lehrling ist jedermann. Geselle ist, wer was kann. Meister ist, wer etwas ersann!“ (deutsches Sprichwort)
Deine Elektriker Gesellenprüfung steht bald an? Wer wird denn gleich unter Strom stehen, du bist doch schon so weit gekommen! Jetzt geht es nur noch um das erfolgreiche Bestehen der Elektriker Gesellenprüfung, dann kannst du im Berufsleben voll durchstarten.

Glückwunsch: Du hast dich für einen sehr zukunftssicheren Bereich mit vielen Karrierechancen entschieden. Ob Informations- oder Telekommunikationstechnik, Gebäude- oder Energietechnik, ohne zuverlässigen Strom läuft gerade in der digitalen Welt gar nichts mehr. Angesichts des Fachkräftemangels und vieler bald in Rente gehender Kollegen ist deine Expertise gefragt wie nie.
Elektriker Gesellenprüfung – Infos im Überblick
Hier bist du genau richtig, wenn du konkrete Antworten auf die folgenden Fragen bei der Planung der Elektriker Gesellenprüfung gebrauchen kannst:
- Wie läuft die Elektriker Gesellenprüfung ab?
- Was sind die Prüfungsinhalte?
- Welche Prüfungsfragen kommen dran?
- Ist die Elektriker Gesellenprüfung schwer?
- Wie oft kann man durch die Gesellenprüfung fallen?
Apropos Spannung in der Prüfungssituation: Schon gewusst?
Beruflich bist du damit ja bestens vertraut, was du in der Elektriker Gesellenprüfung auch unter Beweis stellen wirst. Auch in der Prüfungssituation kann (An)spannung hilfreich sein, da damit alle kognitiven Systeme auf Hochtouren arbeiten. Es sollte nur nicht zu einem Kurzschluss durch zu hohe (An)spannung kommen. Davor bewahrt dich die gezielte Vorbereitung auf die Elektriker Gesellenprüfung, die wir direkt hier starten wollen.
Elektriker Gesellenprüfung: Dein letzter Schritt ins Berufsleben
Mit der Gesellenprüfung im Elektrikerhandwerk weisen Auszubildende nach, dass sie alle notwendigen beruflichen Fähigkeiten beherrschen. Mit dem Gesellenprüfungszeugnis in der Hand wirst du das Dasein als Ausgebildeter hinter dir lassen und deutlich mehr verdienen können. Die Elektriker Gesellenprüfung wird von Innungen oder der Handwerkskammer durchgeführt. Aber das hast du in der Berufsschule oder deinem Ausbildungsbetrieb bestimmt schon erfahren.
Die Gesellenprüfung deckt viele grundlegende Bereiche der Elektrotechnik ab. Wenn Du Dich darüber hinaus auch für die Inhalte der Abschlussprüfung zum Elektroniker für Betriebstechnik interessierst, findest Du in unserem Beitrag dazu weitere Infos zu den Prüfungsbestandteilen.
Aufbau und Inhalte der Elektriker Gesellenprüfung
Im Elektrohandwerk besteht die Gesellenprüfung aus zwei Teilen, wobei die Inhalte je nach gewähltem Schwerpunkt variieren. Der erste Prüfungsteil wird für gewöhnlich im zweiten Ausbildungsjahr abgelegt, Teil 2 dann am Ende der Ausbildung zum Elektriker. Du hast die Prüfung bestanden, wenn beide Teile mit mindestens 50 % bestanden sind.
Die Prüfung kann zwei Mal wiederholt werden. Es geht bei der Prüfung um schriftliche und praktische Inhalte, wobei wir uns hier stärker auf die Theorie fokussieren werden. Die Elektriker Gesellenprüfung erstreckt sich über mehrere Tage. Der erste Teil macht 40 % aus, der zweite 60 % für die Gesamtnote.
Elektriker Gesellenprüfung Teil 1: Inhalte des Arbeitsauftrags
In Teil 1 geht es um einen Arbeitsauftrag und somit eine praktische Aufgabe. Hier musst du deine handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen und z. B. Leitungen montieren oder Geräte fachmännisch anschließen. Zudem kommt es zu einem situativen Prüfungsgespräch, in dem du deine Kenntnisse unter Beweis stellen musst. Dazu kommt noch eine schriftliche Prüfung, in der deine Expertise in der Theorie abgefragt wird (Beispiele für Prüfungsfragen findest du weiter unten).
Elektriker Gesellenprüfung Teil 2: Inhalte in der Übersicht
In Teil 2 geht es im Regelfall um folgende theoretischen und praktischen Inhalte, wobei die prozentuale Gewichtung variieren kann:
– Kundenauftrag (25 bis 35 %): Hier geht es um Beratung und Umsetzung.
– Systementwurf (ca. 12 %): Hier zeigst du, dass du Systeme und Funktionen fachmännisch planen kannst.
– System- und Funktionsanalyse (ca. 12 %): Du zeigst, dass du Funktionsweisen verstehst und Fehler gezielt finden kannst.
– Sozial- und Wirtschaftskunde (etwa 10 %): Mit diesem Wissen arbeitest du ganzheitlich!
– Gesellenstück als praktische Arbeitsprobe: Hier wird eine Aufgabe bzw. Arbeitsprobe auf dich zukommen, die dein handwerkliches Können unter Beweis stellt.
Elektriker Gesellenprüfung: Welche Fragen können drankommen?
Je nach gewählter Fachrichtung variieren die Schwerpunkte. Angehender Elektriker, bleibe also bei deinen Leitungen! Grundsätzlich lassen sich aber für mögliche Fragen in der Elektriker Gesellenprüfung diese Themenbereiche benennen:
– Fragen zu Spannung, Strom, Widerstand (Ohm’sches Gesetz etc.).
– Parallel- und Reihenschaltungen.
– Schaltungen und Bauelemente.
– Analysen von Schaltplänen und Schaltungselementen.
– Fachkenntnisse über Energieformen und deren Umwandlung.
– Elektrische Messungen, Verwendung von Geräten.
– Auswertung von Messdaten.
– Sicherheitsbestimmungen, Einhaltung von Vorschriften.
Konkrete Beispiele für Prüfungsfragen
Machen wir die Vorbereitung auf die Elektriker Gesellenprüfung noch konkreter. Diese Fragen könnten drankommen:
Prüfungsfrage 1: Welchen Stellenwert haben Normen (DIN) und VDE-Bestimmungen im Vergleich zu Unfallverhütungsvorschriften?
Richtige Antwort
Unfallverhütungsvorschriften stehen über Normen sowie VDE-Vorschriften. Rechtlich besteht kein Zwang, Normen bzw. DIN- oder VDE-Vorschriften anzuwenden.
Prüfungsfrage 2: Welche Maßnahmen sind notwendig, wenn eine Person nach einem Unfall mit elektrischem Strom nicht ansprechbar ist?
Richtige Antwort
Die Atmung ist zu kontrollieren, ggf. sind sofort Rettungskräfte zu rufen und Reanimationsversuche zu starten. Bei vorhandener Atmung sollte der Betroffene in die stabile Seitenlage gebracht werden.
Prüfungsfrage 3: Welche Funktion erfüllen Schutzleiter (PE) und PEN-Leiter (PEN)?
Richtige Antwort
Schutzleiter (PE) sind Leiter zum Verbinden von Körpern mit anderen Körpern, fremden leitfähigen Teilen, Erdungsleitern, Erdern und geerdeten, aktiven Teilen. PEN-Leiter sind solche, die Funktionen von Neutralleitern (N) und Schutzleitern (PE) in sich vereinigen.
Prüfungsfrage 4: Nennen Sie wichtige Eigenschaften / Anforderungen bei der Verwendung von Stehleitern.
Richtige Antwort
Sie müssen bei Verwendung als Anlegeleiter eine Abrutschsicherung besitzen. Die oberste Sprosse darf nicht betreten werden. An den beiden Holmseiten ist eine Spannkette oder ein Spanngurt als Spreizsicherung erforderlich. Bei Stehleitern muss eine Quertraverse für einen sicheren Stand sorgen.
Prüfungsfrage 5: Wofür werden feindrahtige Leiter verwendet?
Richtige Antwort
Diese Leiter werden oft zum Verdrahten von Verteilern, Geräten und Schaltschränken verwendet.
Praktischer Teil der Elektriker Gesellenprüfung: Das kann auf dich zukommen
– Verlegen und Verdrahtung von Kabeln bzw. Leitungen.
– Durchführung von Anschlussarbeiten für Elektroinstallationen wie Lampen, Steckdosen oder Schalter.
– Fehlerdiagnose und -behebung: Identifizierung und Analyse von Fehlern in Elektroinstallationen.
– Verwendung von Messgeräten zur Fehlerdiagnose.
– Reparatur und Austausch defekter Bauteile.
– Einsatz und Programmierung von Steuerungsgeräten.
– Montage und Inbetriebnahme von elektronischen Schaltungen.
Vorbereitung auf die Elektriker Gesellenprüfung?
Durch deinen Ausbildungsbetrieb, viele Praxiseinsätze und die Berufsschule solltest du sehr gut auf die Prüfung vorbereitet werden. Darüber hinaus bieten Innungen bzw. die Handwerkskammer auch spezielle Lehrgänge für die Prüfungsvorbereitung an.
Mit Plakos kannst du interaktive Tools und Lerntrainer lebenslang nutzen, um bei der Vorbereitung für deinen Erfolg nichts dem Zufall zu überlassen. Falls du selber flexibel und in Eigenregie lernen möchtest, stellen wir dir mit Plakos das perfekte digitale „Handwerkszeug“ zur Verfügung.
Fazit: Plakos eröffnet „elektrisierende“ Formen zur Prüfungsvorbereitung
Check, die anstehende Herausforderung kannst du nun konkret einschätzen, vor allem auch dank zahlreicher Beispielfragen und der Beschreibung möglicher berufspraktischer Prüfungsaufgaben. Du hast also allen Grund, mit voller positiver Spannung in die letzte Etappe deiner Berufsausbildung zu starten.
Mit der Durchfallquote in der Elektriker Gesellenprüfung solltest du dich insofern gar nicht groß befassen. Sehen wir es positiv, liegt die Bestehensquote bei ca. 75 %. Bei gezielter Vorbereitung ist die Erfolgswahrscheinlichkeit also sehr hoch. Freue dich auf die langfristig hervorragenden Perspektiven im Elektronikhandwerk, denn mit dem Gesellenbrief in der Tasche hast du eine zentrale Voraussetzung für den späteren Besuch einer Meisterschule schon erreicht.
Mit Plakos findest du jederzeit flexibel als angehender Elektriker den richtigen „Draht“ für zielfokussierte Lernformate.