Du liebst Zahlen, Prozesse und Technik – und hast Lust, Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation zu unterstützen? Dann ist der Beruf Fachinformatiker/in für Daten- und Prozessanalyse genau richtig für dich. In diesem Beitrag erfährst du alles über die Ausbildung, den Aufbau der IHK-Prüfung, die Voraussetzungen, das Gehalt und wie du dich optimal auf den Einstellungstest vorbereitest.
Was macht ein Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse?
In vielen Unternehmen laufen täglich unzählige Prozesse – viele davon digital. Als Fachinformatiker/in für Daten- und Prozessanalyse bist du dafür verantwortlich, diese Abläufe zu analysieren, Schwachstellen zu identifizieren und Optimierungspotenziale aufzudecken. Du entwickelst IT-Lösungen, die Daten effizient erfassen, verarbeiten und visualisieren – unter Berücksichtigung von Datenschutz, IT-Sicherheit und Wirtschaftlichkeit.
Ob du intern für ein Unternehmen arbeitest oder als externer IT-Berater: Dein Ziel ist es, Prozesse effizienter, sicherer und datenbasiert zu gestalten.
Die Ausbildung: Inhalte und Ablauf
Die Ausbildung dauert drei Jahre und ist dual aufgebaut. Du lernst im Ausbildungsbetrieb sowie in der Berufsschule. Im Betrieb setzt du dein Wissen direkt in der Praxis ein, zum Beispiel bei der Analyse von IT-Systemen, der Auswertung von Daten oder der Umsetzung digitaler Projekte.
Die Ausbildung ist in zwölf Lernfelder unterteilt. Die ersten neun sind für alle IT-Berufe gleich und behandeln Themen wie IT-Systeme, Netzwerke, Datenbanken, IT-Sicherheit und Kundenberatung.
Im dritten Ausbildungsjahr kommen spezielle Lernfelder hinzu:
- Werkzeuge des maschinellen Lernens einsetzen: Du lernst, wie Machine-Learning-Systeme eingesetzt, trainiert und überwacht werden.
- Prozesse analysieren und gestalten: Du entwickelst digitale Geschäftsmodelle, analysierst Prozessdaten und leitest daraus IT-Lösungen ab.
- Kundenspezifische Prozess- und Datenanalyse durchführen: Du planst und setzt reale Kundenprojekte um – von der Anforderungsanalyse bis zur Implementierung.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Formal ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. In der Praxis erwarten viele Unternehmen jedoch mindestens einen Realschulabschluss. Oft wird auch ein Fachabitur oder Abitur bevorzugt. Gute Schulnoten in Mathematik und Englisch sind ebenfalls von Vorteil.
Wichtige persönliche Voraussetzungen sind:
- Interesse an Zahlen, Daten und IT-Systemen
- Freude an Programmierung und logischem Denken
- Sorgfältige und analytische Arbeitsweise
- Spaß daran, Prozesse zu verbessern
Die Abschlussprüfung im Überblick
Die Abschlussprüfung ist in zwei Teile gegliedert und umfasst sowohl theoretische als auch praktische Bestandteile. Sie erfolgt in gestreckter Form, was bedeutet, dass Teil 1 bereits während der Ausbildung geprüft wird, während Teil 2 am Ende erfolgt.
Teil 1 der Abschlussprüfung findet etwa zur Mitte der Ausbildung statt und umfasst das Thema „Einrichten eines IT-gestützten Arbeitsplatzes“. Hier geht es um Grundlagen in IT-Systemen, Netzwerkanbindung und Benutzerkonfiguration. Die Prüfungsdauer beträgt 90 Minuten, schriftlich. Dieser Teil ist für alle Fachinformatiker-Fachrichtungen identisch und zählt 20 Prozent zur Endnote.
Teil 2 der Abschlussprüfung gliedert sich in drei schriftliche Prüfungen sowie eine betriebliche Projektarbeit:
- Prozessanalyse durchführen
Du bearbeitest praxisnahe Aufgaben rund um die Analyse und Optimierung digitaler Geschäftsprozesse. Prüfungszeit: 90 Minuten. - Datenqualität sicherstellen
Hier werden Kenntnisse im Umgang mit Datenbanken, Datenstrukturen und Qualitätssicherung geprüft. Ebenfalls 90 Minuten. - Wirtschafts- und Sozialkunde
Allgemeinbildung zu Themen wie Arbeitsrecht, Ausbildung, Wirtschaft und Gesellschaft. Prüfungszeit: 60 Minuten.
Alle drei schriftlichen Prüfungen zählen jeweils 10 Prozent zur Gesamtnote, also zusammen 30 Prozent.
Die betriebliche Projektarbeit ist der größte Prüfungsbestandteil mit 50 Prozent Gewichtung. Du entwickelst dabei ein reales Projekt in deinem Ausbildungsbetrieb, dokumentierst den Projektverlauf, präsentierst die Ergebnisse und stellst dich einem Fachgespräch. Die IHK prüft:
- Analyse der Kundenanforderungen
- Planung und Umsetzung der IT-Lösung
- Qualität der Dokumentation
- Präsentation des Projekts (max. 15 Minuten)
- Fachgespräch zu Methodik, Entscheidungen und Alternativen (ebenfalls 15 Minuten)
Ziel ist es, zu zeigen, dass du in der Lage bist, komplexe Daten- und Prozessanforderungen eigenständig zu bearbeiten, wirtschaftlich zu denken und deine Lösung professionell zu präsentieren.
Die Projektdokumentation muss digital bei der IHK eingereicht und vorab genehmigt werden. Du hast für die Projektbearbeitung insgesamt 40 Stunden Zeit.
Gehalt während und nach der Ausbildung
Als Auszubildender erhältst du bereits ab dem ersten Ausbildungsjahr ein monatliches Gehalt. Im ersten Jahr liegt es je nach Unternehmen bei etwa 830 bis 1010 Euro, im zweiten Jahr bei 910 bis 1065 Euro und im dritten Jahr bei 970 bis 1150 Euro.
Nach erfolgreicher Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt als Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse bei etwa 2500 bis 2900 Euro brutto pro Monat. Mit zunehmender Erfahrung oder einem anschließenden Studium – etwa in Informatik, Wirtschaftsinformatik oder IT-Management – sind deutlich höhere Gehälter möglich.
Einstellungstest zur Ausbildung
Viele Unternehmen nutzen ein Auswahlverfahren mit einem Fachinformatiker Einstellungstest. Dieser testet häufig mathematische Fähigkeiten, logisches Denken, IT-Grundlagen, Sprachverständnis und Konzentration.
Eine gute Vorbereitung auf den Test ist wichtig. Wer die typischen Aufgabentypen kennt und mit dem Format vertraut ist, kann deutlich ruhiger und sicherer an den Test herangehen. Unsere Online-Testtrainer helfen dir, gezielt zu üben und dich optimal auf das Auswahlverfahren vorzubereiten.
Fazit
Die Ausbildung zum Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse ist anspruchsvoll, aber lohnend. Du entwickelst Kompetenzen in den Bereichen Datenanalyse, Prozessoptimierung, IT-Sicherheit und Digitalisierung. Die Prüfung stellt hohe Anforderungen an dein fachliches Wissen und deine praktischen Fähigkeiten – insbesondere im Rahmen der Projektarbeit.
Wenn du Spaß an Technik, Daten und Prozessen hast und bereit bist, dich gründlich vorzubereiten, stehen dir mit diesem Beruf viele Türen offen. Nutze die Chance, schon jetzt mit der Vorbereitung zu starten – für einen erfolgreichen Einstieg in deine IT-Karriere.