Du interessierst dich für Technik, Software und Programmierung? Dann ist die Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung genau das Richtige für dich! In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über den Beruf, die Aufgaben in der Praxis sowie die Lerninhalte während der Ausbildung – inklusive Informationen zur Abschlussprüfung.
Was macht ein Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung?
Der Begriff „Anwendungsentwickler“ ist vom englischen Begriff „Software Developer“ abgeleitet. Und genau darum geht es auch in diesem Beruf: die Entwicklung, Anpassung und Wartung von Softwarelösungen. Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen für Anwendungsentwicklung sorgen dafür, dass Programme optimal auf die Anforderungen von Unternehmen oder Kunden zugeschnitten sind.
Dabei kann es sich um die Weiterentwicklung bestehender Programme oder die Neuentwicklung individueller Softwarelösungen handeln. Auch die Installation, Konfiguration und Betreuung der Software zählen zum Aufgabenbereich – inklusive Beratung zur IT-Sicherheit und technischem Support.
Inhalte der Ausbildung: Das lernst du als Anwendungsentwickler/in
Die Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung ist dual aufgebaut und dauert in der Regel drei Jahre. Neben allgemeinen IT-Kenntnissen liegt der Fokus im dritten Ausbildungsjahr auf spezifischen Schwerpunkten der Anwendungsentwicklung. Diese unterscheiden sich deutlich von anderen Fachrichtungen wie z. B. der Systemintegration.
Die drei zentralen Lernfelder in der Ausbildung sind:
1. Benutzerschnittstellen gestalten und entwickeln
Die Benutzerschnittstelle (User Interface, UI) ist das Bindeglied zwischen Mensch und Maschine. Du lernst unter anderem:
- Softwareabläufe und Geschäftsprozesse analysieren und verbessern
- Benutzerfreundliche Oberflächen für verschiedene Endgeräte entwerfen
- Datenschutzkonforme und intuitive Benutzeroberflächen entwickeln
- Vorhandene Bibliotheken und Module effizient nutzen
- Testverfahren durchführen und Entwicklungskosten analysieren
2. Funktionalität in Anwendungen realisieren
Hier lernst du, funktionale Softwarekomponenten zu planen und umzusetzen. Ziel ist es, Programme zu erstellen, die zuverlässig genau das tun, was sie sollen. Dazu gehört:
- Entwicklung modularer Komponenten zur Prozessverarbeitung
- Definition passender Datenstrukturen
- Auswahl geeigneter Entwicklungsmethoden
- Anbindung an Datenbanken und andere Systeme
- Dokumentation und Testing mit modernen Tools
3. Kundenspezifische Anwendungsentwicklung durchführen
Software ist dann besonders wertvoll, wenn sie passgenau auf einen konkreten Bedarf zugeschnitten ist. Deshalb gehört auch die Projektarbeit mit realen Kundenanforderungen zur Ausbildung:
- Kundenwünsche analysieren und Projektumfang planen
- Aufwand, Zeit und Ressourcen kalkulieren
- Entwicklung individueller Lösungen inkl. Datenschutz und Sicherheit
- Erstellung von Angeboten und Leistungsbeschreibungen
- Umsetzung, Qualitätssicherung und Präsentation der Ergebnisse
- Schulung des Kunden und Bewertung des Projekts
Abschlussprüfung: Das erwartet dich am Ende der Ausbildung
Am Ende der Ausbildung steht die gestreckte Fachinformatiker Abschlussprüfung, die aus zwei Teilen besteht:
Teil 1: Zwischenprüfung (früher)
Dieser Teil findet etwa zur Mitte der Ausbildung statt und fließt bereits in die Gesamtnote ein. Du bearbeitest dabei praxisnahe Aufgaben – zum Beispiel das Entwickeln und Anpassen kleiner Softwarelösungen, inklusive Codebeurteilung, Dokumentation und Funktionstests.
Teil 2: Abschlussprüfung
Der zweite Teil erfolgt am Ende der Ausbildung und umfasst drei Prüfungsbereiche:
- Betrieblicher Auftrag mit Fachgespräch
Du entwickelst im Ausbildungsbetrieb ein eigenständiges Softwareprojekt, dokumentierst dieses und präsentierst es der Prüfungskommission. Im Fachgespräch erläuterst du deine Vorgehensweise und triffst ggf. auf Rückfragen zur Projektplanung, Technik und Sicherheit. - Ganzheitliche Aufgaben I (schriftlich)
Hier geht es um die Planung und Entwicklung von Softwarelösungen auf Basis komplexer Anforderungen – inklusive Softwarearchitektur, Datenbankanbindung, Tests und rechtlicher Aspekte (z. B. Datenschutz). - Ganzheitliche Aufgaben II (schriftlich)
Im zweiten schriftlichen Teil stehen IT-Systeme, Programmierlogik, Projektmanagement und wirtschaftliche Zusammenhänge im Vordergrund. Auch Kundenorientierung und Teamarbeit werden thematisiert. - Wirtschafts- und Sozialkunde (WiSo)
In diesem Bereich wird dein Wissen zu allgemeinen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und rechtlichen Themen geprüft – wie z. B. Arbeitsrecht, Finanzierung, Steuern, Berufsausbildung.
Hinweis: Eine gute Vorbereitung auf die Abschlussprüfung ist entscheidend. Viele nutzen dafür Online-Testtrainer, alte Prüfungen oder Lernplattformen mit Übungsaufgaben und Musterprojekten.
Welche Voraussetzungen solltest du mitbringen?
Für die Ausbildung sind technisches Verständnis, logisches Denken und eine Affinität zur Softwareentwicklung besonders wichtig. Hilfreich sind außerdem:
- Interesse an Mathematik und Informatik
- Sorgfalt und Teamfähigkeit
- Spaß an Problemlösungen und kreativen Aufgaben
- Erste Programmiererfahrungen (z. B. mit Python, Java oder C#)
Fazit: Lohnt sich die Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung?
Definitiv! Der Beruf ist zukunftssicher, vielseitig und bietet hervorragende Karrierechancen – ob in Unternehmen, Agenturen oder als selbstständiger Entwickler. Mit fundierten Kenntnissen in der Anwendungsentwicklung bist du in der Lage, die digitale Zukunft aktiv mitzugestalten.
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Tipp: Wenn du dich für andere IT-Berufe interessierst, lohnt sich auch ein Blick auf den Fachinformatiker für Systemintegration oder IT-Systemkaufmann.